
100 Jahre Bezirkskriegerdenkmal mit der Egger-Lienz Kapelle
8. September 2025
Das Bezirkskriegerdenkmal Osttirol gehört zu den großen Kulturstellen Osttirols. Zwei weit über Österreich hinaus bekannte Künstler schufen hier ein beeindruckendes Werk. Die 50 damaligen Gemeinden 0sttirols und 6 Gemeinden aus dem heute benachbarten Südtirol gedenken hier der Toten des 1. und 2. Weltkrieges. Die Arkaden des Bezirkskriegerdenkmales sind im Besitz aller Gemeinden Osttirols, die Egger Lienz Kapelle gehört der Stadt Lienz.
Der 100. Geburtstag gibt Grund zum Nachdenken und Danken. Leider gibt es wieder Krieg in Europa..


Restaurierung des Bezirkskriegerdenkmals
Die Gemeinden Osttirols haben beschlossen, anlässlich der 100 Jahrfeier die Bauschäden am Bezirkskriegerdenkmal zu reparieren. Zur Feier wird an den Arkaden der Schriftzug „Dem Frieden dienen“ angebracht. Damit wird unterstrichen, dass das Bezirkskriegerdenkmal uns wachsam machen und unermüdlich daran erinnern will, dem Frieden zu dienen. Mögen die kommenden Generationen vom Krieg verschont bleiben!
Dem Frieden dienen – Gedenkfeier am Mo 8. September 2025
- 17.30 Uhr Gedenkgottesdienst am Kirchplatz (bei Regen in der Pfarrkirche St. Andrä) mit Bischof Hermann Glettler
- 18.30 Uhr Festakt und Agape
- 19.30 Eröffnung der Ausstellung „Albin Egger Lienz und der Toifelemaler. Zwiespältige Zeitgeschichte vor 100 Jahren“ Dolomitenbank Lienz

Geschichte des Bezirkskriegerdenkmals
Das Bezirkskriegerdenkmals wurde am 8. September 1925 durch Bischof Sigismund Waitz eingeweiht. Bei den Feiern waren 10.000 Menschen anwesend, Egger-Lienz reiste einige Tage vorher ab. Leider gingen die Diskussionen und Polemiken rings um die Egger-Lienz Bilder auch nachher weiter. Als tragischer Höhepunkt der Streitereien wurde am 6. Mai 1926 über die Kriegergedächtniskapelle durch ein Schreiben der Kongregation des heiligen Offiziums in Rom das Interdikt verhängt. Dieses verbietet die Feier der heiligen Messe in der Kapelle. Das Interdikt blieb bis 1983, im Juni 1987 erfolgte die neuerliche Weihe der Kapelle. Wir sind heute froh, dass das Bild des Auferstandenen nicht entfernt wurde. Detail am Rande: Albin Egger-Lienz hatte den Wunsch, in der Gedächtniskapelle begraben zu werden. Er starb bald nach Abschluss der Arbeiten am 3. November 1926. Er wurde aufgrund der aufgeheizten Situation und des Interdikts zunächst am städtischen Friedhof Lienz begraben und am ersten Todestag in den Morgenstunden in aller Stille in die Gedächtniskapelle überführt. Auf diese Weise befindet sich heute sein Grab in seiner Kapelle.
