Beschreibung

Predigt Österliche Hoffnung ist kein kitschiges Mäntelchen, das ich drüber
stülpe. Ostern 2025

„Hoffen ist kein kitschiges Mäntelchen, das ich überall drüber stülpe, sondern
eine innere Haltung und Kraft.“ So eine Wortmeldung vor ca. 2 Monaten bei
einer Diskussion zum Thema Hoffnung. Dieses Zitat gefällt mir sehr gut.

  • Ja, Hoffnung ist viel mehr als ein kitschiges Mäntelchen. Ein solches
    würde bereits bei der kleinsten Herausforderung jeden Schutz verlieren.
  • Hoffnung ist auch nicht etwas Äußeres, das luxushalber dazukommt oder
    das ich schnell dazukaufen kann, es ist eine innere unbezahlbare Kraft.

Ich möchte dieses Zitat auf Ostern übertragen: „Ostern ist kein kitschiges
Mäntelchen, das ich drüber stülpe, sondern eine innere Haltung und Kraft.“

  • Wenn Ostern nur ein kitschiges Mäntelchen wäre, dann wäre es höchstens
    ein Schmuck für einige Urlaubstage oder ein Marketingtrick, damit die
    Leute wieder Neues kaufen, von Osterhasen über Blumen bis zum
    Schmuck.
  • Wenn Ostern keine innere Kraft hat, dann hat es keine persönliche und
    gesellschaftliche Sprengkraft im Auf und Ab eines Jahres.

Ja, Hoffnung und Ostern haben vieles gemeinsam. So möchte ich Ostern
verbinden mit den 3 großen Bannern, die derzeit in unserem Seelsorgeraum
hängen. Sie sind Banner zum heurigen Heiligen Jahr 2025. Auf ihnen steht:

  • Hoffnung hat einen Namen – Jesus. Dieses Plakat hängt am Pfarrplatz
    St. Andrä an der westlichen Außenmauer des Bezirkskriegerdenkmals.
  • Gib der Hoffnung eine Chance – versöhne dich. Dieses Plakat hängt in
    Thurn nördlich der Nikolauskirche.
  • Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen – hab Mut. Dieses Plakat hängt in
    Gaimberg an der Friedhofsmauer.

Ostern hat einen Namen: Jesus
Ostern ist untrennbar mit Jesus verbunden. Ostern ohne Jesus ist höchstens ein
kitschiges Mäntelchen. Ostern heißt, die Freundschaft mit Jesus erfahren,
vielleicht sogar neu erfahren nach so manchem Karfreitag und Karsamstag.
Jesus gibt uns Menschen einen Namen, wir sind keine Nummer. Das erleben die
Apostel, das erfahren die Frauen am Grab, das erfährt Maria Magdalena ganz
besonders.
Wunderbar: Österliche Menschen haben einen Namen sogar über den Tod
hinaus. Wir werden nicht in ein anonymes Register eingetragen und das wars.

Gib Ostern eine Chance – versöhne dich
Der Auferstandene behält seine Wunden, aber er verwandelt sie. Ostern sagt
nicht: „Schwamm drüber!“ oder „Augen und Ohren zu!“ oder „Reden wir nicht
mehr darüber! Nein, Ostern hilft schlechte Erfahrungen abzuschließen und dann
neu zu beginnen.

  • Petrus kann seine Feigheit abschließen und durch den Auftrag des
    Auferstandenen neu beginnen.
  • Die Emmausjünger können ihre Trauer formulieren und dann in Emmaus
    zurücklassen.
  • Der Apostel Thomas kann seinen Zweifel sagen und sich dann auch
    deswegen neu von Jesus berühren lassen.

Durch das Wunder der Auferstehung werden viele Wunden geheilt. Sie bleiben
als Narben, aber nicht als Wunden, die ständig neu aufbrechen.
Gib Ostern eine Chance, versöhne dich. Möge Ostern auch für Frieden in der
Welt beitragen.

Ostern lässt nicht zugrunde gehen – hab Mut
Ostern ist ein Fest der Ermutigung. Das haben alle erfahren, die dem
Auferstandenen begegnen: die Frauen am Grab, Maria Magdalena, Petrus,
Thomas, Johannes und etwas später auch Paulus. Nachdem Paulus dem
Auferstandenen begegnet ist, ist er nicht mehr krampfhaft aufs Gesetz und den
Erfolg angewiesen, sondern kann mutig und innerlich frei hineinwirken ins
ganze römische Reich.

Details
  • Datum: 19. April 2025
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Lk 24,1-12