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Predigt Dreimal Johannes der Täufer. Evangelium: Matthäus 11,2-11, So 14. Dez 2025

 

Quizfrage: Welche Darstellung von Johannes dem Täufer gibt es in den Kirchen unseres Seelsorgeraums Lienz Nord? Meines Wissens gibt es drei Statuen, die jeweils ein anderes Ereignis aus dem Leben des Johannes berichten. Ich möchte sie hier kurz vorstellen und mit der Botschaft von Johannes verbinden.

 

Johannes und das Taufwasser

 

Eine Statue (vermutlich von Johann Patterer) ist hier in St. Andrä im Altarraum. Sie ist versteckt in einer Nische und hinter Gitter. Die Statue zeigt Johannes mit einer Taufschale mit Wasser. Die Bibel berichtet, dass Johannes den Jesus im Jordan tauft. Er will dies zunächst nicht tun, sondern meint, es solle umgekehrt sein.  Jesus solle Johannes taufen.

Das Gitter ist wohl eine Sicherheitsmaßnahme.  Es erinnert aber auch daran, dass Johannes im Gefängnis war.

 

 

Johannes und das Lamm Gottes

 

Derzeit gestalten wir in der Pfarrkirche Grafendorf den Altarraum neu. Die beiden Seitenaltäre, die vorher hoch oben an der Wand waren, stehen jetzt wieder am Boden.

So kann man die Statuen wieder genau anschauen. Eine davon ist Johannes der Täufer. Er hält ein Kreuz in der Hand mit dem berühmten Spruchband drauf: Seht das Lamm Gottes.

Johannes führt Menschen zu Jesus, weil er überzeugt ist, dass die Begegnung mit Jesus jedes Leben bereichert. Johannes deutet das Wirken Jesu als Lamm Gottes. Darin steckt u.a. der Hinweis auf das Leiden und Sterben Jesu

 

 

Johannes und der Zeigefinger

 

In der Pfarrkirche Oberlienz stehen am Hochaltar vier große Statuen vom osttiroler Barockkünstler Johann Patterer. Jene ganz rechts stellt Johannes dar. Auffällig ist großer Zeigefinger. Dieser Zeigefinger drückt nicht Verachtung oder Spott aus, sondern gibt wie ein Wegweiser die Richtung an. Als Bußprediger legt Johannes den Finger genau auf Dinge, die stinken. „Was sollen wir tun?“ so fragen ihn die Menschen in der Wüste. Johannes fordert daraufhin die Grundthemen des Zusammenlebens ein: gelebte Solidarität, Achtung der Menschenrechte, Beschränkung der eigenen Gier.

„Johannes der Täufer verweist auf Jesus. Seine Existenz ist die des Zeigefingers. Nicht im Sinne des Anprangerns, der Bedrohung, des Bloßstellens, sondern im Sinne von Hinführung und Anwaltschaft. Er ist nicht einfach ein Wahrsager, aber er sagt die Wahrheit.“ (Bischof Manfred Scheuer)

 

 

Wo benötigen wir heute Propheten wir Johannes? Werden sie gehört? Hörst du sie für jene Bereiche, die auch dich betreffen?

Details
  • Date: 13. Dezember 2025
  • Preacher:
  • Passage: Matthäus 11,2-11