Beschreibung

Predigt Das Beste kommt erst - Allerheiligen 2020

Evangelium: Matthäus 5,1-12 Seligpreisungen

 

„Das Beste kommt erst!“ So die Worte von Josef, mit dem ich oft über Gott und die Welt geredet habe. Er ist vor einigen Jahren am Ende eines erfüllten Lebens verstorben.

Für Josef war Leid und Krankheit nicht angenehm und wohl auch eine Bedrohung. Das Sterben war für ihn nicht ganz leicht. Der Tod aber war für ihn weder ein unbestimmtes Loch noch eine Betonmauer, sondern die Tür zum vollen Leben.

Josef hat so oft zu mir gesagt: „Wir müssen uns eigentlich vor dem Tod nicht fürchten. Gott hat uns ja mehrfach verheißen, dass nach diesem Leben eine neue Lebensdimension kommt, die noch viel größer und schöner ist. Eben: Das Beste kommt erst!“

 

Was kann ich tun?

Das Vertrauen, dass in unserem Leben das Beste erst kommt, löste bei Josef nicht die Haltung aus, nichts zu tun oder nur abzuwarten. Ganz im Gegenteil: Bei vielen Veranstaltungen und Vorträgen war seine Frage legendär: „Und was kann ich tun?“ Wie kann ich mithelfen, dass sich die Situation ändert und sich etwas zum Guten verbessert. Wohlgemerkt: Josef hat nicht gefragt: Was sollen die anderen tun? Was sollen die Politiker und der Papst und die Bischöfe endlich tun? Nein: Was soll ich tun?

 

Seligpreisungen Jesu

Es ist spannend und hilfreich, die Frage „Was kann ich tun?“ und die Überzeugung „Das Beste kommt erst!“ heute am Allerheiligenfest mit dem großen Evangelium von den Seligpreisungen zu verbinden:

Da werden zunächst Menschen seliggepriesen, die hohe Werte in ihrem Leben erfahren und umsetzen:

  • Armsein vor Gott, d.h. vertrauen, dass Gott mein Reichtum ist
  • Trauern: Damit sind nicht Menschen gemeint, die ständig ein jammerndes Gesicht haben, sondern solche, die Mitleid mit anderen haben, die sich in die Not anderen hineinfühlen können.
  • Solche, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit
  • Sanftmütige und barmherzige Menschen, die Güte ausstrahlen
  • Menschen, die rein sind im Herzen,
  • Friedensstifter
  • Sogar solche, die bereit sind, für die gute Sache Nachteile auf sich zu nehmen.

Heilige sind Menschen, die diese Werte der Seligpreisungen gelebt haben und damit die Welt zum Guten verändert haben.

Sie haben gefragt „Was kann ich tun?“ und dann auch gehandelt.

 

Gott führt zur Vollendung

Nun zum zweiten Teil der jeweiligen Seligpreisung, den wir oft überhören:

Hier wird aufgezeigt, woher das Beste kommt und wie es aussieht.

Das Beste kommt nicht, weil sich Menschen zu 110 % anstrengen und alles geben. Das klappt bei wenigen Menschen, aber nicht bei vielen.

Es ist so beruhigend: Das Beste wird uns geschenkt. Die Seligpreisungen betonen, dass Gott das Beste herbeiführt:

  • Gott übergibt uns das Himmelreich
  • Gott wird sie trösten
  • Gott wird ihnen das Land geben
  • Gott wird sie sättigen
  • Gott schenkt Erbarmen
  • Sie werden Gott schauen
  • Sie werden Kinder Gottes sein
  • Euer Lohn wird groß sein im Himmel

Das Beste kommt erst:

  • Damit ist das Himmelreich in Fülle gemeint,
  • Es gibt keine Tränen, keine Klage, keinen Schmerz mehr, sondern Friede und Freude im Heiligen Geist.
  • Wir werden Gott schauen, von Angesicht zu Angesicht.

 

Unser Leben hat ein Ziel

Ein letzter Gedanke zu: Das Beste kommt erst. Unser Leben hat ein Ziel.

Wenn wir die Zusagen der Bergpredigt bedenken, dann müssen wir in dieser Welt nicht alles schönreden. Wir dürfen gelassener sein: Ich muss hier und heute nicht alles erleben und das natürlich sofort und zu 110 %. Unser Leben wird noch wertvoller, weil es ein Ziel hat. Jetzt gelingt schon viel, den Rest erwarte ich mir im Himmel.

 

Derzeit sind viele Menschen verunsichert. Gerade deshalb möchte ich betonen: Wir Menschen brauchen Ziele, um nicht im Sog der Angst aufgefressen zu werden.

 

Das Beste kommt erst.

Es ist beruhigend, dass dieses Ziel eine Zusage und Verheißung Gottes ist.

Details
  • Datum: 1. November 2020
  • Prediger:
  • Bibelstelle: Matthäus 5,1-12